Es gibt mal wieder was zu tun…
Hatten wir die Pantah nach längerer Pause vor zwei Jahren reaktiviert, so war ja schon zu ahnen,
dass das ohne weitere Korrekturmaßnahmen in der Zukunft nicht ab gehen würde.
Potential sowie Gründe dafür gäbe es ja zu genüge. Also wurde bereits letztes Jahr nach dem Langstreckenrennen überlegt,
was wohl „sinnvoll“ an der Pantah korrigiert werden könnte.
Im Ganzen ist das mit dem „sinnvoll“ ja so eine Sache...
Betrachtet man das rein von dem Möglichen oder sogar Erforderlichen aus, so könnte man solche Umbaumaßnahmen ohne Ende betreiben.
Schaut man dabei aber auch einmal auf den Geldbeutel, so merk man schnell, dass für das viele Geld,
welches man in das Moped investieren würde, u.U. auch schon ein ganz anderes Fahrzeug zu bekommen wäre.
Und das gleich mit mehr Potential etc.. Es ist schon eine kniffelige Frage: Was soll man tun?
Geht man da aber eher mit einem gepflegten Tunnelblick heran und schaut einfach nur mal,
was man denn eigentlich gerne möchte, dann mag zwar vieles von dem nun folgenden kostentechnisch unsinnig erscheinen,
es ist aber eine Herausforderung und „schön“. :-)
Also: Ran an die Ideen und Möglichkeiten und raus aus dem Fenster mit dem Geld… ;-)
Was haben wir also vom Pantah-Racing-Team in nächster Zeit an der Pantah geplant:
1. Größerer Motor
2. Andere Felgen inkl. Bereifung
3. Andere Fahrwerkskomponenten sprich Federelemente
Mehr nich‘… ;-)
Kaum war also das Rennen im letzen Jahr beendet, begann die Suche nach einem neuen Motor.
Dieses Mal sollte es ein 750ccm-Motor sein, denn das Reglement sah fast überall nur noch
die Klasseneinteilungen bis 750 ccm vor. Das machte natürlich einen Wechsel umso sinnvoller. ;-)
Wir brauchten auch gar nicht lange, um einen vollkommen heruntergekommenen Motor zu finden.
Dreckig, total oxidiert, man sah der „Schei…“ aus!
Aber egal, denn der würde ja ohnehin total durch die Mangel gedreht werden…
Es folgten also zwei Einheiten Glasstrahlen am vorher verschlossenen Motor,
bevor Bernie das Überraschungspaket „Motor“ öffnete.
Die Spannung war schon groß, wie er wohl drinnen aussehen könnte. Wenn das so wie draußen gewesen wäre,
dann hätten wir den Motor gleich entsorgen können.
Aber es kam ganz anders…
So Panne der Motor von außen ausgesehen hatte, so prima war er von innen.
Und wir staunten nicht schlecht, als dann so langsam die Highlights dieses Motor hervortraten.
Bis auf ein 5. Gang-Getriebezahnrad mit Karries (Pitting) war weitestgehend alles in Ordnung.
Bernie nahm sich dennoch den Motor komplett vor.
Er wurde vollständig zerlegt, gereinigt, vermessen und später noch optimaler wieder zusammengesetzt,
denn er sollte von nun an ja ein Langstrecken-Rennmotor werden.
Probleme bekamen wir dabei lediglich mit dem 5. Gang-Zahnrad, welches sich mal wieder als exotisch herausstellt.
Der Motor schien ein 88er Baujahr zu sein, ganz klar war dies jedoch nicht.
Er hatte keine Motornummer eingraviert, was nicht nur die Identifikation erschwerte, sondern auch zeigte,
dass es sich wohl einmal um ein neues Austauschgehäuse gehandelt haben muss u.U. nach einem Motorschaden.
Die Getrieberäder war mit 5-Klauen ausgestattet, was eigentlich auf ein neuartigeres Getrieben schließen ließ...
Diese Kombination war doch etwas merkwürdig. Aber wir suchten und fanden ein neuwertiges Getrieberad und
konnten damit den Motor wieder repariert zusammensetzen. Dabei wurden dann noch das Getriebe neu ausdistanziert, etc.
Übrig blieben die 750er Zylinderköpfe, die wir nicht mehr nutzen wollten, denn davon war ja der hintere gedreht.
Da das Ur-Design der Pantah natürlich ohne gedrehte Zylinderköpfe vorgestellt wurde (d.h. an beiden Zylinderköpfen
sind die Auslässe in Fahrtrichtung orientiert), kamen die gedrehten Köpfe nicht mehr in Frage.
Andere Köpfe mussten her...
Dies ist dann allerdings nicht so ganz simpel, da es an Nicht-gedrehten-Zylinderköpfen
für 750er Motoren fast keine gibt. Scheinbar wurden damals nur die F1-Motoren derart ausgeliefert.
Damit war klar, dass wir diese kaum bekommen könnten, erst recht nicht für einen akzeptablen Preis.
Eine andere Lösung musste gefunden werden.
Und die fand sich dann auch: Wir nahmen die Köpfe der 600er und passten diese für den 750er Motor an.
Eine Arbeit, die von fachkundiger Hand mit entsprechendem Aufwand umsetzbar ist, jedoch schon so seine Tücken hat.
Die Höhe wie auch die Brennraumformgebund der 600er Köpfe passen z.B. nicht mehr so recht mit den 750er Standardkolben
zusammen, um nur mal zwei Punkte zu nennen. Um letztendlich eine brauchbare Lösung zu finden, nutzten wir also 750er Kolben
mit einem hohen Kolbenboden. Dafür musste der Zylinderkopf im Bereich der Quetschkanten angepasst werden, sowie die Zylinder
über selber erstellt Aluminium-Fußdichtungen etwas angehoben werden. Dann geht das… :-)
Wie schon erwähnt: Ein versierter Fachmann/Tuner bekommt das hin.
Letztlich passte alles prima zusammen und mit einer Verdichtung zwischen 11 und 11,5 war das gesteckte Ziel soweit erreicht.
Da wir damals bereits die 750er Ventile in die 600er Köpfe eingepasst hatten, beließen wir diese vorerst.
Der Motor sollte nun erst einmal zeigen, was er kann und ob er soweit überhaupt standfest wäre.
Das soweit zum Motor…
Und was ist nun mit dem Fahrwerk?
Für das Fahrwerk hatten wir uns auch so einige schöne Sachen für den kleinen Geldbeutel ausgedacht.
Neue und größere Reifen sollten her und das hätte dann ja so seine Folgen, denn es sind damit sofort auch andere Felgen fällig.
Und nur mit neuen Rädern ist es ja an der Pantah nun gar nicht getan!
Ohne die Anpassung der Federelemente insbesondere der Gabel, würde diese Maßnahme total nach hinten losgehen.
Es mussten also auch unbedingt eine neue Gabel sowie neue Federbeine her.
Die Frage nach den Federbeinen würde wohl am ehesten mit einem Satz Wilbers-Stereo-Federbeinen des Typs 632 TS Competition
beantworten werden können oder so etwas ähnlichem. Bei der Gabel sieht das etwas komplizierter aus.
Hier galt es, eine interessante und im Design passende Gabel zu finden.
Und was ist nun dabei herausgekommen?