Saison 2006


 1.Lauf:  GEC 4-Std.-Rennen - Eurospeedway Lausitz / D
 2.Lauf:  Sprint-Rennen - Fischereihafen Bremerhaven / D
 3.Lauf:  GEC 4-Std.-Rennen - Hockenheim-Ring / D
 4.Lauf:  GEC 3-Std.-Rennen - Motopark Oschersleben / D
 5.Lauf:  Classic Team Endurance 2½-Std.-Rennen - Motopark Oschersleben / D
 6.Lauf:  GEC 8-Std.-Rennen - Autodrom-Most / CZ
 7.Lauf:  GEC 4-Std.-Rennen - Automotodrom Brünn / CZ



Und hier die Berichte zu den Veranstaltungen der Saison 2006, an denen wir teilgenommen haben bzw. gerne hätten... ;-)

Es wird gearbeitet... In Vorbereitung dazu gab es diesen Winter am Moped mal wieder so einiges zu tun. Nicht nur weil die 900er in der letzten Saison 2 mal Bodenkontakt hatte. Somit gab es eine Totalüberarbeitung mit einigen Neuerungen, zu denen z.B. eine neue Auspuffanlage gehörte. Über die Details der restlichen Korrekturen lassen wir uns dann in den Berichten aus. Also, viel Spaß beim Lesen...


Eurospeedway Lausitz / D   (28.05.)  German-Endurance-Cup,  4 Stunden Langstrecke

Und auf geht's in die Saison 2006...
Diese begann dieses Jahr auf dem Eurospeedway Lausitz.
Eine Strecke, die durch ihre recht langen Geraden (fast 4 an der Zahl) besonders für Motoren mit hoher Leistung von Vorteil ist.

Das Wetter präsentierte sich schon zur Anreise für diese Jahreszeit recht kühl und feucht.
Und dieses setzte sich vor Ort leider mit viel Regen und Wind fort.

Da wir unser Moped in Kiel nicht so ganz fertig geschraubt bekamen, mussten wir nun dieses Mal - wie des öfteren zu Pantah-Zeiten :-) - vor Ort Hand an das Finish legen. Dazu gehörte die richtige Abstimmung der nun endlich montierten 40er Dellorto-Vergaser, so wie die notwendigen Probefahrten mit der Lambdasonde, um den Motor auf die Lambda 0,88 zu trimmen. Und klemmende Schwimmernadelventile wollten dabei ebenso gefunden werden, wie die richtige Hauptdüse. Diese wurde es dann mit einer 170er...

Und dann gab es da noch unser Problemkind: Die Gabel
Wie wir ja schon in der letzten Saison feststellen durften, mag sie nicht jeden Reifen. Der BT002 war auf jeden Fall nicht mit ihr in Einklang zu bringen. Der D208GP bzw. 'GP Racer' war da schon deutlich besser. Dieses konnten wir nicht nur bei unserem 8-Std.-Rennen 2005 in Most feststellen, auch in Brünn stellten sich schnell gute Erfolge ein.
Nun hatten wir gedacht, dieses Jahr einen weiteren Sprung nach vorne zu machen, durch eine Überarbeitung der Gabel bei Fa. Wilbers.
Also Federbein und Gabel eingesandt und alles neu polieren, dichten und befüllen lassen.
Und um dem Problem mit der Gabel durch die zu weichen Federn Herr zu werden, sollten dann auch noch härtere mit verbaut werden.
Irgendwie muss da aber etwas falsch verstanden worden sein, denn die Gabel bekamen wir mit noch weicheren Federn zurück.
Natürlich stellten wir dies erst vor Ort am Lausitz fest...
Da guckten wir nun sparsam! :-(
"Wie wollen wir denn nun das Durchschlagen beim Anbremsen verhindern?!"
Negativ Federweg verringern was geht und die Druckstufe zu. Ist zwar nicht die Lösung, aber wenigstens bedingt fahrbar.
So war es dann letztlich auch...
Mit Kick-Back aus und Chattering um die Kurven lief das Rennen ansonsten soweit ordentlich ab. Das Wetter hatte ein Einsehen und bescherte uns fast den ganzen Renntag über Sonnenschein und trockenes, wenn auch leider ein sehr windiges Wetter.

Das Rennen selber verlief dagegen geradezu unspektakulär und begann für uns mal wieder mit einem Start wie aus dem Bilderbuch. Erik startete und machte dabei gleich 15! Plätze gut. :-) Da dieser Lauf der erste werden sollte, in dem wir auf Stunden-Turns der Fahrer übergingen, war dies eine der besonderen Herausforderungen, die es zu bestehen galt. Nun, man bekommt die 60 Minuten ja auch soweit hin. Die Hände - bedingt durch Kuppeln und Bremsen - wie auch die Kniemuskulatur hatten aber schon schwer zu kämpfen. So stieg ich nach den ersten 60 Minuten vom Moped und wusste nicht, wie ich die Knie gerade bekommen sollte. Schöner Schmerz... ;-)
Aber auch so etwas gibt sich ja wieder - Gott sie Dank...

Da es uns dann letztlich gelingen sollte, die Fahrleistung über das ganze Rennen fehlerfrei zu halten, erkämpften wir bei diesem Lauf den nun endlich der seit Jahren angestrebte erste Sieg. :-)
Schon toll, da unsere Klasse in voller Größe angetreten war.
Ein schöner Saisonauftakt... :-)

Und nun sind wir natürlich gespannt auf den Hockenheimring, den wir seit seines Umbaus nicht mehr gefahren sind...


Fischereihafen Bremerhaven / D   (03.-05.06.)  Fischereihafenrennen,  2 x Sprint

Ach, was für eine Enttäuschung! Das ganze Frühjahr schon auf dieses Rennen gefreut, und nun ist die Schulter kaputt...
Ein Start ist somit unmöglich, auch wenn alles bereit steht: Sachen, heiles Moped aber defekter Fahrer.
Nun bleibt dieses Jahr nur, wieder mal als Zuschauer mit dabei zu sein.
Mehr geht nicht. :-(

Aber es soll ja auch ein nächsten Jahr geben und dann wird wieder angegriffen. :-)
Solange nicht irgendein Zipperlein einem mal wieder einen Strich durch die Rechnung macht...


Hockenheim-Ring / D   (11.06.)  German-Endurance-Cup,  4 Stunden Langstrecke

Na das war ja wieder mal ein Sahne-Rennen!
Und positiv fing es ganz und gar nicht an...
Nie hätten wir gedacht, dass aus einem derart verkorksten Training ein Sieg resultieren könnte.
Aber wir fuhren zum zweiten Mal in dieser Saison einen 1. Platz ein.  :-)
Starte ich die Geschichte aber mal ganz von vorne...

Hockenheim stand auf dem Plan...
Und mit diesem Kurs hatten wir in unserer Vergangenheit schon immer unsere besonderen Probleme.  :-(
Hockenheim war und ist - nach dem Umbau vor einigen Jahren - weiterhin ein echter Hochgeschwindigkeitskurs. Zwar resultiert dieses Prädikat letztlich nur aus einer einzigen Kurve, aber die hat es in sich: Die Parabolika. Früher gab es da mal die Waldgeraden und die Ostkurve...
Lässt sich der Rest der Strecke in Hockenheim mit vielen anderen Strecken gut vergleichen, so bleibt die Parabolika unvergleichlich.
Über einen ganzen Kilometer geht es mit Vollgas voraus; das schafft Speed...  ;-)

Was da stimmen muss, ist Aerodynamik, die richtige Übersetzung und ein gut funktionierender Motor.
Tja, und bei allen drei Punkten gab es bei uns mal wieder Probleme.
Oh, Hockenheim! Es ging so weiter, wie es aufgehört hatte...  :-(

Dachten wir...  ;-)

Wir trudelten also am Freitagabend gegen 21 Uhr auf dem Hockenheimring ein.
Schon am Freitag begrüßte uns die Strecke mit Sonnenschein und so sollte es dann auch das ganze Wochenende über bleiben.
Temperaturen um die 25 Grad mit einem leichten Wind; schon ein schönes Wetter. :-)

Für diese Veranstaltung hatten wir eigentlich mit keinen besonderen Problemen gerechnet, aber es sollte alles anders kommen...
So begannen wir nach den Vorbereitungen am Moped mit dem Training am Samstagmittag. Schon die ersten Runden zeigten gleich, dass der Verlauf des geänderten Kurses so einige Gewöhnung bedurfte. Leider zeigte unser Moped auch sofort, dass es ein Problem beim Durchfahren der Parabolika gab. Spätestens ab dem 2. Drittel magerte der Motor auf dem einen Zylinder vollkommen ab. Resultat war, das die Leistung einbrach und der Zylinder abgekocht wurde, da er viel zu mager lief...  :-(
Schnell war klar, dass wir ein Problem mit der Benzinversorgung hatten. Unbekannt war uns dieses Phänomen ja nicht; hatten wir doch vor Jahren speziell gegen solche Effekte eine Unterdruckpumpe eingebaut.

Und nun hatten wir wohl mit den letzten Tunningmaßnahmen die Grenzen der Förderleistung dieser Pumpe überschritten. Sie schaffte es nicht mehr, die Vergaser auf der langen Parabolika zu füllen. Da standen wir nun, keine größere Pumpe parat und leicht sprachlos...  :-(
Lösungsweisende Ideen kamen nicht so recht auf. Wir versuchten dann zwar mit allem, was uns einfiel, die Zuführung des Benzins zur und von der Pumpe zu optimieren. Aber alle Maßnahmen schienen letztlich nur der sprichwörtliche "Tropfen auf dem heißen Stein" zu sein. Nichts brachte ernsthafte Änderung.

"Und?! Was nun?"
Wir sahen uns mit der Entscheidung konfrontiert, entweder mit Vollgas durch die Parabolika zu fahren und damit den Motor zerstören oder mit Halbgas das Rennen schon vor Beginn verloren zu geben...
Grrrr...
Hockenheim...
Ich fing doch kurzfristig an, diesen Kurs zu hassen.  :-(

Und so kam der Sonntagmorgen und damit der Zeitpunkt der Wende.  :-)
Eigentlich fing dieser Morgen mit einem entsetzlichen wie gleichermaßen erfreulichen Ergebnis an.
Endlich stand einmal ein Prüfstand auf dem Gelände zur Verfügung und wir konnten die Wirkung der letzten Änderungen am Motor überprüfen.
Tja...
Und das Ergebnis war: 92 PS bei 9000 U/min und noch kein Ende...
Uuuups!

Damit war das Ziel der maximal 86 PS doch leicht übertroffen.  ;-)
Wie konnte es denn so einen Sprung in der Leistung gegeben haben?
Öfter hatten wir schon Versuche mit anderen Vergasergrößen gemacht, aber einen derartigen Leistungssprung hatten wir bislang nicht annähernd erzeugt.
Die Leistungsmessung hatten wir bei 9000 Umdrehungen abgebrochen. Wie aber an der Leistungskurve zu erkennen ist, war da noch lange nicht Schluss!
Die 40er Dellortos mit sauber angepassten Ansaugstutzen an den gut überarbeiteten Ein- und Auslasskanälen wirkten Wunder. Mit unseren fast schon idealen Ansaugtrichtern mit einer Länge von ca. 40mm und unserer neuen 2-in-1-Auspuffanlage ging im Motor die Post ab...

Eigentlich ja echt super, nur für die 86PS-Klasse des GECs war das gar nichts!!!
Wie schön nun, dass wir noch unsere 36er Dellortos inkl. der passenden Ansaugstutzen eingepackt hatten. Diese passten zwar nicht ideal zum Verlauf des Durchmessers der Einlasskanäle der Zylinderköpfe, so waren sie aber notwendig, um die kleinen 36er und 32er Dellortos aufzunehmen. Und so ergab die Leistungsmessung nach der Rückrüstung auf die 36er Vergaser exakt 86,7 PS. Wenn das nichts ist?!  :-)

Drehmomentkurven Leistungskurven Betrachtet man die ganze Sache genauer, so erkennt man, dass die 40er Dellortos bei z.B. 8000 U/min gar nicht viel mehr Leistung bringen und damit die Welt wieder in Ordnung ist. Entscheidend ist aber, dass bei den 40er Vergaser die Strömungsgeschwindigkeit erst bei deutlich höheren Drehzahlen zur Leistungsbegrenzung führt. Dies natürlich optimiert durch die strömungstechnisch deutlich besser angepassten 40er Ansaugstutzen. Wir hatten mit den 36er somit wieder unsere Leistungsbegrenzung und das exakt da, wo wir sie haben wollten. Die zugehörigen Leistungs- und Drehmoment-Kurven könnt ihr euch ja mal ansehen.

Da dies alles so seine Zeit in Anspruch nahm, reichte es vor dem Start nur noch zum Fingerwaschen und Kombi anziehen, dann ging es gleich ab zum Start.
Es lag auf der Hand, dass die Reduzierung wieder zurück auf die kleineren Vergaser das Benzinversorgungsproblem hätte aufheben müssen, was sich später im Rennen dann ja auch exakt so zeigte. Weiter war anzunehmen, dass die Übersetzung nun nicht mehr zwingend passen musste, was leider auch zu merken war.
Und die Aerodynamik? Na ja, die ist bei einem Moped mit Halbschale nun mal nicht optimal...

Beim Tanken Nun kam noch hinzu, dass wir so viel Zeit während des Trainings mit Messungen verbracht hatten, dass die idealen Linien zu Rennbeginn nicht so recht im Kopf waren und damit der ersten Turn nicht gerade als einer der schnellsten in unserer Rennhistorie eingehen wird. So zeigte sich aber, dass der Motor gut lief, man sich gut mit der nur knapp daneben liegenden Übersetzung arrangieren konnte und eine Linie mit Bremspunkten nach gut 45 Minuten gefunden war. Brauchte so seine Zeit, aber dann wurde zum Angriff geblasen.  :-)

Was nun folgte, war eine Aufholjagd vom Feinsten, die mit einem denkbar knappen Ergebnis endete.
Die ersten drei Teams lagen nach 4 Stunden alle in einer Runde...
Selbst nach dem Zieleinlauf war nicht eindeutig klar, wer denn nun eigentlich gewonnen hatte.
Und Glück im Unglück kam in der letzten Runden dann auch noch dazu, als Erik bedingt durch zwei direkt vor ihm gestürzte Fahrer selber noch zu Fall kam. War zwar alles nicht so schlimm, aber der Schalthebel war beschädigt und der Kupplungshebel halb ab. Zum Beenden des Rennens reichte das dann aber gerade noch.
Mensch, war das alles spannend!

Die Freude war dann letztlich groß, als wir bei der Siegerehrung als Gewinner aufgerufen wurden.
Tolle Sache und hat letztlich echt Spaß gemacht...  :-)

Reissende Bremsscheibe Was sich als Jagdbeute für uns noch ergab, waren
- Gussbremsscheiben, die langsam anfangen zu reißen (kommen also sofort in den Müll...)
- eine Gabel, die immer noch nicht richtig funktioniert, trotz erneuter Überarbeitung
- ein neu getesteter Reifen, der prima funktioniert: Der Michelin POWER RACE
- ein Benzinverbrauch von 16 Liter pro Stunde, der für Hockenheim schon zu erwarten war
- ein Ölverbrauch von fast einem Liter auf 4 Stunden, was ein Ende der Zylinder und Kolben andeutet
- eine Öltemperatur von ca. 100°C
- eine Sekundärübersetzung von 15/40, welche mindestens einen halben Zahn zu lang war
- und eine einwandfrei funktionierende Hinterradbremse  :-)

Mit diesem letzten Punkt hatten wir ja im letzten Jahr so unsere besonderen Sorgen.
Eine Lösung hat sich nun im Winter eingestellt, durch eine präzise Justage der hinteren Bremsscheibe.
Es lässt sich somit sagen, dass eine Bremsscheibe mit einem Rundlaufseitenschlag von mehr als 0,1mm zu unschönen Effekten an der Bremsanlage führt.
Unsere Scheiben sind jetzt auf 9- und 6-Hundertstel exakt ausjustiert, und bei uns treten keinerlei Leerpump-Effekte der Fussbremspumpe mehr auf.

So, mehr gibt es erst einmal nicht zu berichten.

Warten wir also auf das 3-Stunden-GEC-Rennen in Oschersleben.
Bis dahin gibt es bei uns mal wieder einiges zu tun...


Motopark Oschersleben / D   (16.07.)  German-Endurance-Cup,  3 Stunden Langstrecke

Und es hätte ja mal wieder eine Rennen mit Extraspannung werden können...
Ja, hätte, wenn ich doch dieses spannende Rennen für unser Team nicht in den Sand gesetzt hätte.  :-(

Eigentlich verlief alles mal wieder bestens.
Anreise prima bei sonnigstem Wetter, Training bei schönstem Wetter und ein trockenes Rennen bei echtem Kaiserwetter.

Da sich schon im Training gezeigt hatte, dass eines unser Konkurrenzteams durch den Tausch eines ihrer Fahrer deutlich an Tempo zugelegt hatte, schien uns ein packend spannendes Rennen bevorzustehen. Und das merkte man in beiden Teams. ;-)
Eine besondere Unruhe kehrte so langsam, auf den Start des Rennens zulaufend, ein, wie wir sie in dieser Art und Weise so sonst auch nicht oft hatten.
Prickelnd...  :-)

Es wurde schnell klar, dass nun die Taktiken entscheiden mussten, und sie hätten sicherlich auch...
Verloren wir doch noch so einige Sekunden im ersten Turn, gewannen wir diese nach unserem ersten Wechsel gleich wieder zurück.
Ja, so spannend wie geahnt...  :-)

Tja, und wenn das schon so toll läuft, dann sollte man natürlich kein Bockmist in den Safety-Car-Phasen machen. Aber ich denke, da habe ich wohl nicht so recht aufgepasst...  :-(
So schaffte ich es doch tatsächlich - vollkommen überrascht von einem Ziehharmonika-Effekt der aufgereihten Fahrzeuge - einem Fahrer ins Heck zu fahren. Einfach nicht zu fassen...
Sprachlos stand ich auf der Strecke neben dem Moped und fragte mich, was da gerade passiert war. Unvorstellbar, ein derart spannendes in Führung liegendes Rennen so zu beenden. Der Gasgriff war vollkommen zerstört, ein Weiterfahren nicht möglich...
Ich glaubte es einfach nicht!

Da leider auch das Team 31, dem ich mit dieser unnötigen Aktion die Auspuffanlage und die vordere Bremsscheibe verbog, den weiteren Rennverlauf erschwerte, möchte ich mich an dieser Stelle nochmals für diese dumme Nummer entschuldigen. - Es tut mir sehr sehr leid! -

Nun haben wir in unsere 7-jährigen Renngeschichte ja schon machen Sturz erlebt, so gehört dieser aber sicherlich in die Abteilung "am dümmsten zustandegebrachter Sturz". Und die Liste ist ja mittlerweile und unglücklicherweise nicht ganz kurz. Es gehören Stürze dazu wie:

Auch wenn die meisten Stürze recht harmlos abliefen, so gab es z.B. bei dem Highsider schon schwere Verletzungen.
Zurückzuführen ist die relativ geringe Verletzungsrate mit Bestimmtheit auf das Fahren auf Rennstrecken.
Immer wieder lässt sich erkennen, dass die Folgen solcher Stürze im allg. Straßenverkehr mit Sicherheit folgenreicher gewesen wäre.
Aber...
Wer fährt schon so auf der Straße?!
Wie?!
Da soll es einige geben?
Arme Irre...  ;-)
Wozu gibt es Rennstrecken?!

Aber was hat sich denn noch so in Oschersleben ergeben?
Da uns die Firma EBC einem Satz Bremsbeläge für unseren Bremsbelagtest zur Verfügung gestellt hatte, haben wir das Training auch dazu genutzt, uns mit unseren neuen Stahlbremsscheiben durch 3 verschiedene Bremsbeläge zu testen bzw. zu bremsen.
Und diese Versuche waren sehr interessant und ergebnisreich.

Was haben wir gemacht:

Wir haben all unsere alten Bremsbeläge, die wir früher für unsere Gussscheiben nutzten, eingepackt und gegen die EBC-Beläge neuester Technik verglichen.
Und ich muss zugeben, wir staunten nicht schlecht...
Von so mancherlei Leuten hatten wir gehört, dass solche Vergleiche ja gar nichts bringen, nur...
Wo haben denn die wie getestet?!

Also wir müssen schon sagen, das es da relevante Unterschiede gibt, und die sind sicherlich von jedermann/frau spürbar.
Im direkten Vergleich auf der Rennstrecke mit absoluter Sicherheit.

Der Test verlief denkbar einfach.
Gebremst wurde bis das Hinterrad hochkommt.
Das bekommt man auf der Start- und Zielgerade in Oschersleben prima geregelt.
Spätestens am kleinen Häuschen nach der Überführung geht's in die Eisen und dann kommt dir das Heck hoch...  ;-)
Die benötigte Handkraft ist problemlos zu erfühlen.
In vielen Passagen des restlichen Kurses hat man dann prima Zeit, die Dosierbarkeit zu testen.
D.h. welches Ansprechverhalten ergibt sich bei geringeren Handkräften.
Und unsere Ergebnisse waren eindeutig.
Verglichen haben wir:
Und der Sieger ist...
Der EBC-FA95HH-Belag, und zwar mit Abstand!
Während sich die organischen Beläge durch eine sehr geringe Anfangsbremskraft mit exponentiell zunehmenden Charakter zeigten, wiesen die gesinterten Beläge ein deutlich lineareres Verhalten auf. Wesentlich besser zu dosieren und beide mit geringerer notwendiger Handkraft. Die präzise Dosierbarkeit sowie die notwendige geringere Handkraft ließen aber den EBC-Belag zum eindeutigen Gewinner werden.
Für uns keine Frage, dass wir diese Beläge bzw. die thermisch beständigere Version weiterfahren werden.
Er hinterließ dann auch im Rennen einen guten Eindruck, mal abgesehen von den Rissen im Belag.
Resultat: Dieser Typ ist für die Straße sehr zu empfehlen.

Tja, um diese interessanten Erfahrungen und einem beschädigten Moped sowie Fahrer reicher, fuhren wir dann von Oschersleben nach Hause.
War das Rennen auch verwachst, so wird jetzt eben von Platz 3 der Jahreswertung aus weitergekämpft.
Aufgegeben wird ja nicht!
Wir sind doch in der Langstrecke...  ;-)

Also, ab in die Garage und alles wieder heile machen!
Wir sehen uns in Most...  :-)


Motopark Oschersleben / D   (29.-30.07.)  Classic Team Endurance,  2½ Stunden Langstrecke

Und das Jahr fing so schön an...
Wohl zu schön.  :-(

Z.z. schwächeln die Fahrer gesundheitlich an allen Ecken und Kanten.
Es ist wohl wahrscheinlich, dass wir somit den schönen Lauf der Classic-Endurance, der mal wieder mit der Pantah gefahren werden sollte, auch dieses Jahr werden ausfallen lassen müssen. Für alle die sich schon darauf gefreut haben, hier unser: "Tut uns leid..." :-(
Da wir natürlich versuchen wollen, uns die Führung in der Jahreswertung des GEC zurückzuerkämfpen, muss uns die Genesung der Fahrer bis dahin wichtiger sein.

Wir sehen uns also in Most...


Motopark Oschersleben / D   (27.08.)  das eingeschobene Training

Tja, hier solle es nun passieren...
Mein zweiter Highsider, der mir doch tatsächlich dieses Mal die rechte Schulter kostete.
Wir hatten einiges an unserem Renner verändert. Neue Zylinder und Kolben, neuer Auspuff, neue Bremsbelagtypen, etc.
Alles in allem war das scheinbar zu viel...  :-(
Warum auch immer, es brauchte nur eine halbe Einrollrunde, da ging es mit einem Highsider kopfüber.
Es kam wohl alles sehr ungünstig zusammen. Nicht nur die Änderungen am Fahrzeug, welche spürbar mehr Druck von unten erzeugten, sondern auch der Umstand, dass wir leider die schon angefahrenen Rennreifen nicht richtig geheizt hatten, ließ den Grip am Hinterrad auf der Strecke dann schlagartig und vollkommen unerwartet verschwinden.
Und damit war das Training auch gleich wieder vorbei.
Moped an der Handbremspumpe soweit beschädigt, dass ein weiteres Fahren nicht möglich war.
Die Saison in der Originalbesetzung des Teams war somit beendet...


Autodrom-Most / CZ   (10.09.)  German-Endurance-Cup,  8 Stunden Langstrecke

Das 8-Stunden-Rennen verlief dieses Jahr mal ganz anders als gedacht...
Während ich Zuhause meine Schulter pflegte, griff Erik mit einem Ersatzfahrer das Rennen an.
Dem voraus gingen allerdings vor Ort einige Ungeschmeidigkeiten.
Hatten wir in unserer Rennhistorie mit Ausnahme des zerstörten Pantah-Motors noch nie wegen technischen Defekten ein Rennen nicht starten können oder aufgeben müssen, so lag dieses Mal der Fehlerteufel in der Luft.
Erst brach während des Trainings ein Lenkerstummel, dann zeigt sich ein Riss im Motorgehäuse. Konnten diese beiden Probleme noch soweit provisorisch gelöst werden, brauchte es im Rennen dann nur wenige Runden, bis eine abgelaufene Kette ein Problem mit dem Kettenspanner aufzeigte. Und als wäre das nicht schon genug Ärger, schaffte es dann unser Ersatzfahrer nach weiteren 7 Rennrunden das Moped bedingt durch einen Highsider halbwegs zu verschrotten. Was für eine Horror-Veranstaltung...
Damit war denn nun endgültig die Saison gestorben, dachten wir.
Nur, da war doch noch...
Schauen wir also mal, was in Brünn geschah.


Automotodrom Brünn / CZ   (30.09.)  German-Endurance-Cup,  4 Stunden Langstrecke

Und so kam die letzte Veranstaltung der Saison 2006.
Eigentlich wären wir ja durch gewesen. Fahrer kaputt, Moped kaputt, was sollte da noch kommen?

Die Pantah natürlich... :-)
Einen Renner hatten wir ja noch. ;-)

Und da die Nennung ja schon abgegeben war, packten wir nun das kleine Programm an Moped ein.
Auf einen zweiten Rädersatz konnten wir nun verzichten. Die Regenreifen blieben Zuhause...

Dieses Mal war schon im Vorwege klar, dass es nicht um Ruhm oder Pokale gehen konnte.
Das Ziel war, überhaupt die Qualifikationszeiten mit der Pantah zu erreichen, die ja mit ihren 68PS für die GEC-Klasse 3 doch etwas untermotorisiert war.
Aber an Spaß und Ehrgeiz sollte es nicht mangeln und so ging es auf die Jagd nach alten Zeiten...

Es brauchte für Erik ein Weilchen, bis er sich auf der Pantah wieder sortiert hatte und die Rundenzeiten purzelten.
So deutet sich dann nach der ersten Trainingsstunde an, das die alten Rundenzeiten erreichbar schienen, nur stand die Frage im Raum: Würden diese als Qualifikationszeit reichen?
Und während wir noch an Details feilschten, wie wir uns dem Rennen näher bringen könnten, da kam auch schon die bittere Botschaft herein: "Mit eurem Moped stimmt was nicht. Die qualmt aus dem Auspuff..."
Och nöö!! Jetzt nicht auch noch die Pantah!
Und richtig, die Pantah fing auf der Strecke zunehmend an hinten aus dem Auspuff zu nebeln. Das bedeutete nichts gutes...
Wir winkten nun also unseren 2. Ersatzfahrer rein und mussten feststellen, dass schon Öl aus der Motorentlüftung gedrückt wurde.
Die Teilnahme am Rennen musste somit aufgegeben werden.

Und damit endete die Saison 2007 nun endgültig.
Ich denke, dass wir bislang noch keine hatten, die derart viel Schrott und Ausfall produziert hatte.
Wir werden uns überlegen müssen, wie es weiter geht...



Geschrieben von Jens-Uwe

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