Einziges Rennen: GEC Generalprobe auf dem Eurospeedway Lausitz
Tja, da hat es uns ja böse erwischt...
Erst ein langes Warten auf die Termine der Saison 2002 und dann wurde letztlich alles abgesagt.
Kaum zu fassen für alle Teams, aber die Rennsaison 2002 des DLC bei MotoAktiv findet nicht statt.
Ein schwerer Brocken für alle Teams.
Zuviel Zeit war mittlerweile verstrichen, um noch schnell mal alternative Veranstaltungen hochzuziehen.
Und da sich die Aussichten z.z. für die Weiterführung des Motorrad-Rennsports
bei MotoAktiv auch nicht als besonders rosig zeigen, haben andere Veranstalter begonnen,
sich diesen sportlichen Leckerbissen an Land zu ziehen.
Es deutet für den Deutschen Langstrecken Cup (DLC) somit z.z. alles
darauf hin, dass er im Jahr 2003 als German Endurance Cup (GEC) wieder auf
den Rennstrecken Europas stattfindet wird, nur dieses Mal wird der Veranstalter RTN heißen.
Das Racing-Team-Nord (RTN) unter der Leitung von Hilko Kraft in Zusammenarbeit mit Heiner Brieden wird somit die ehrenvolle Aufgabe haben,
nächstes Jahr den nächsten überfälligen Startschuß für eine der schönsten
Rennserien zu geben, die wir in der Bundesrepublik im Bereich des Motorrad-Langstreckensports zu bieten haben.
Und natürlich bleibt es dabei: Das Gas ist rechts... oder war das alles nur Nervensache?
Damit wir dieses Jahr denn wenigstens den Staub vom Leder gefahren bekommen, gibt es einen Termin, der als Generalprobe des German-Endurance-Cups (GEC) für die Saison 2003 angesehen werden kann und den dazugehörigen Bericht findet ihr folgend:
Eurospeedway Lausitz (07.09.-08.09.) Generalprobe des German-Endurance-Cups
Eigentlich hätte die ganze Veranstaltung auch für uns ein sehr schönes Event werden können, aber es kann ja nicht immer nur alles gut werden...
Nach dem wir nur unsere ganze Konkurrenz fast ein Jahr nicht mehr gesehen
hatten, war natürlich diese Veranstaltung der willkommene Rahmen viele
alte Freunde wieder einmal zu treffen und mit ihnen ausgiebig, über
das was war und werden soll, zu klönen. Nach dem Hick-Hack der letzten
Jahre bei MotoAktiv gab es dafür ja auch genügend Gesprächsstoff.
Weiter sollte eine neue alte Serie wieder ins Leben gerufen werden und das
bedurfte ja auch so mancherlei Gespräche.
Ein gemeinsames Treffen aller Teams führte dann zu den letztlich notwenigen
Absprachen, Abstimmungen und Festlegungen für das Reglement des GEC,
welches weitestgehend aus dem Reglement der SMT/DLC entstanden war. Die nächste
Saison konnte also kommen...
Zuvor wollten wir ja aber erstmal alle sehen, ob wir noch Rennen fahren konnten.
Im Ganzen sah es dann eigentlich gut aus, zumindest die Fahrer machten einen
guten Eindruck, nur die Technik...
Wir waren mit mehreren Teams in einer Box und mussten mit ansehen, wie ein
Team nach dem anderen die Fahrzeuge stark beschädigt in die Box zurückschoben.
Keine Stürze, keine großen Zwischenfälle, einfach nur ein
kollektives Versagen der Technik.
Gesamtausbeute: Noch vor dem Rennen waren 75% der Fahrzeuge in unserer Box
massiv beschädigt.
Zwei zerstörte Getriebe und ein total zerstörten Motor war das
Resultat.
Na prima...
Tja, und wie es sich gehört, hatten wir mit der Pantah das große
Los gezogen...
Wir waren das Team mit dem zerstörten Motor. :-(
So lange hatten wir an dem 600er-Pantah-Motor gebastelt und getuned, dass
hier nun das Aus kommen sollte.
Im Winter zuvor hatten wir schon ein Riss im Motor entdeckt und daraufhin
die Motorhälften gewechselt, nur damit wohl nicht den rechten Griff
getan.
Wir merkten schon in den ersten Trainingsrunden, dass etwas nicht stimmen
konnte, denn die Seitendeckelschrauben fingen an, sich zu lösen.
Leider deuteten wir die Dramatik dieser Anzeichen nicht richtig und somit
brauchte es noch knapp eine 1/2-Stunde, dann war es soweit.
Beim Hochbeschleunigen auf der Gegengerade gab es einen kurzen Schlag und
dann nur noch ein geherztes Hämmern im Motor.
Die erste Ratlosigkeit klärte sich schnell in eine bittere Erkenntnis:
Ein Pleul musste scheinbar abgerissen sein, denn ein Kolben war dauerhaft
in einer Position im Motor geparkt.
Das sah nicht gut aus...
Erst in Kiel konnten wir den Motor dann ganz zerlegen und den Ablauf des
Schadens reproduzieren.
Was war wirklich passiert?
Ein Kolbenbolzensicherungsring war aus seiner Führung gesprungen. Somit
konnte der Kolbenbolzen langsam zur einen Seite herauswandern, bis er letztlich
nur noch von einem Kolbenbolzenauge geführt wurde. Dann bedurfte es
nur noch einer Zündung und der Kolben brach am noch geführten Kolbenbolzenauge
auseinander.
Dies führte dazu, dass der Pleul mit Kolbenbolzen ohne Führung
im Zylinder sein Trommelfeuerwerk beginnen konnte. Was das für Zylinder
und alle Teile in erreichbarer Nähe bedeutete, kann man sich sicherlich
vorstellen. Es wurde solide Kleinholz erzeugt.
Das war es denn erstmal mit dem Pantah-Motor...
Wir konnten also in jeder Hinsicht einpacken und uns am Lausitz langsam auf
die Heimreise einstellen.
Ein sehr schönes abendliches Zusammensein mit allen Konkurrenzteams
ließ die Sache wenigsten kurzzeitig in Vergessenheit geraten.
Und das war sie schon, die kurze und katastrophale Saison 2002.
Geschrieben von Jens-Uwe
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